Die Woche vom 1.-7.11. war wirklich heftig: "Vovós" Abreise, Stunden im Zug, Tage in ungewohnter Umgebung, Schlafen (oder eher: Nicht-Schlafen) in seltsamen Betten fernab von zu Hause, noch mehr Züge, endlich zu Hause, aber ohne "Vovó", mal wieder Schwimmen... Armer kleiner Daniel, kein Wunder, dass er oft ziemlich quengelig wurde bei all diesem Chaos, das plötzlich über sein Leben hereinbrach...
Die Woche begann bei meinen Eltern, wo wir uns ein bisschen ausruhten, bevor die hektische Woche anfing. Aber am frühen Nachmittag mussten wir dann zum Flughafen in Frankfurt aufbrechen, damit Jeffersons Mutter ihr Flugzeug zurück nach Brasilien erwischen konnte. Ein sehr trauriger Abschied, aber wir versuchten, die letzten gemeinsamen Minuten am Flughafen auszukosten.
Schließlich musste Jeffersons Mutter zur Sicherheits- und Passkontrolle, und wir nahmen einen Zug nach Hannover, um zu einer Konferenz aller Gruppen aus meiner Forschungskollaboration zu fahren. Diese Fahrt war ziemlich stressig, da unsere Reservierung uns in ein kleines Abteil verschlug, in das wir uns mit drei anderen Leuten, allem Gepäck und einem quengeligen Daniel zusammenquetschen mussten... Daniel schlief irgendwann zwar ein, aber später im Hotel in Hannover mussten wir teuer dafür bezahlen, weil Daniel den Rest der Nacht nicht mehr viel Lust auf Schlafen hatte. Müde und erschöpft fuhren wir am nächsten Morgen weiter zum Konferenzhotel in einem kleinen Städtchen in der Nähe. Während Jefferson sich dort um Daniel kümmerte und versuchte, noch ein bisschen Schlaf abzubekommen (vergeblich), versuchte ich, bei den anschließenden mehrstündigen Vortragsreihen aus Informatik, Mathematik und Geophysik nicht einzuschlafen. Unsere Hoffnungen auf eine ruhige Nacht danach zerschlugen sich - anscheinend mochte Daniel das riesige Kinderbett nicht und wachte in der Nacht andauernd wieder auf. Am Morgen gab es dann weitere Vorträge, bis wir dann schließlich den fünfstündigen Heimweg antreten konnten: eine S-Bahn-Fahrt zurück in die Innenstadt von Hannover, ein kleiner Zwischenstopp bei McDonald's (wo Daniel sich von den schlaflosen Nächten mit einem Nickerchen auf der Bank erholte) und dann noch zwei weitere Züge. Diesmal hatten wir es wenigstens geschafft, das Kleinkindabteil zu reservieren, das einen Wickeltisch und weniger Sitze auf demselben Raum hat. Aber wieder keine Privatsphäre, in unserem Abteil saß noch eine merkwürdige Frau, die uns ca. 20 Mal fragte, ob wir denn schon in Hagen seien, und die sonst weitgehend unzusammenhängendes Zeugs brabbelte, so dass wir sehr erleichtert waren, als wir schließlich tatsächlich Hagen erreichten... ;-)
Wie sich von selbst versteht, waren wir sehr froh, als wir endlich zu Hause ankamen und uns von der erschöpfenden Reise erholen konnten. Leider wurde unser Alltag jetzt ohne die Hilfe von Jeffersons Mutter auch wesentlich anstrengender. Wir verbrachten den Rest der Woche in andauernder Todmüdigkeit, aber immerhin schien Daniel wieder fröhlicher in seinem vertrauten Umfeld - und natürlich bei seinem Schwimmkurs am Freitag...
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