Sonntag, 6. Juni 2010

Monat 9 (19.03.-18.04.2010)

Wo es jetzt endlich richtig Frühling wurde, war dieser Monat voller Aktivitäten: Nachdem wir es schon seit mehreren Wochen oder sogar Monaten vor hatten, einen Spaziergang durch die Aachener Altstadt zu unternehmen, schafften wir es jetzt endlich, alle vier gleichzeitig Zeit und Lust zu finden. Daniels erste Reaktion darauf war, dass er sofort, von all den neuen Eindrücken überwältigt, einschlief. Aber bald war er wieder munter und starrte mit großen Augen um sich, wobei er anscheinend nicht ganz sicher war, ob das alles wirklich ist oder ob er immer noch träumt...









Bald wagten wir uns auch wieder auf Ausflüge zu weiter entfernten Zielen. Für's eine besuchten wir Manuela und Mario an zwei Wochenenden, um ihnen bei Bauarbeiten (bzw. genauer gesagt Abrissarbeiten) zu "helfen". Leider klappte es mit dem Helfen nicht ganz so, wie wir gehofft hatten. Stattdessen fielen wir mit vier Leuten auf einmal ein (von denen normalerweise nur einer arbeitete, während die anderen beiden mit dem vierten - sehr Kleinen - beschäftigt waren), zerdepperten einen Vorschlaghammer, und verursachten jede Menge Aufregung, als Jefferson einen Stein ins Auge kriegte und wir deshalb schließlich in die Kölner Augenklinik fahren mussten... Zum Glück bedeutete das nur, dass wir dort ein paar Stunden dumm herumwarten mussten, während Daniel mit Volldampf den Wartebereich erforschte. Am Ende bekam Jefferson einfach nur entzündungshemmende Salben und eine Augenklappe, die er bis zum nächsten Morgen tragen sollte, und danach war mit ihm wieder alles in Ordnung. Der einzige bleibende Schaden bestand darin, dass er nicht dabei war, als sie das Abrissgebäude endlich zu Fall brachten, worauf er sich doch die ganze Zeit gefreut hatte.






Abgesehen davon fuhren wir auch wieder einmal nach Kirchberg zu einem kurzen Besuch bei Daniels deutschen Großeltern, wo Daniel tolles Essen für Große ausprobieren und mit Opa das große Haus besichtigen durfte. Leider wurde er auf der langen Fahrt ziemlich ungeduldig, so dass wir unterwegs eine Rast einlegen mussten. Danach war er allerdings immer noch (oder dann erst recht?) ganz und gar nicht begeistert davon, wieder in seinen Sitz im Auto zurück zu müssen. Was diesen angeht, ist Daniel übrigens inzwischen aus der Babyschale herausgewachsen, so dass wir ihm jetzt einen großen besorgt haben, der hoffentlich passen sollte, bis Daniel zwölf Jahre alt ist. Jetzt sitzt er mit den Augen in Fahrtrichtung und kann zum Fenster rausschauen, was ihm ziemlich zu gefallen scheint. Natürlich nur, wenn er nicht wieder mal überwältigt von den ganzen neuen Eindrücken einschläft...







Nach diesen ziemlich aufregenden Ausflügen beschränkten wir uns wieder etwas mehr auf die nähere Umgebung: ein Volksfest in Aachen oder auch einfach nur mal Gras und Blumen essen in der Wiese vor unserer Wohnung. Oder zur Abwechslung dann auch mal eine einfach schreckliche ;-) Fahrradtour: Erst verbrachten wir Stunden damit, den Kindersitz zusammenzubasteln, nur damit wir uns anschließend auf verworrenen Waldwegen verirren konnten, während unsere bockigen, riesengroßen Fahrräder immer wieder versuchten, Jeffersons Mutter abzuwerfen. In der Zwischenzeit war Daniel mal wieder von all diesen Eindrücken so überwältigt, dass er einfach einschlief...










Als ob das noch nicht genug Action wäre, fingen wir diesen Monat auch wieder einen neuen Babyschwimmkurs an. Nachdem Daniel soviel Spaß beim Baden in der Badewanne hatten, dachten wir uns, dass er dann am Babyschwimmen auch sicher diesmal richtig Freude hat. Nun ja, es stellte sich heraus, dass wir das sogar klar unterschätzt hatten: Beim ersten Mal im neuen Kurs war er völlig aus dem Häuschen - er planschte und strampelte so wild, dass wir ihn auf spritzsicherer Distanz von den anderen Kindern und Eltern halten mussten. Und einmal, als die Kursleiterin ihm eine neue Aktivität zeigen wollte, gab sie es auf mit der Bemerkung "ok, muss ja nicht sein, ich sehe, der ist beschäftigt..." ;-)






Aber natürlich war trotz all der Ausflüge und Aktivitäten auch immer Zeit, die kleinen Abenteuer zu Hause zu genießen - aus einer Tasse zu trinken versuchen; strampeln und Krabbelversuche unternehmen; auf dem Sofa herumschmusen und -spielen... In einer Windelkiste verstecken, mit " Vovó" aus dem Fenster schauen (ein von ihm heiß geliebter Zeitvertreib)... Und kann irgendetwas faszinierender sein als eine ganze Schachtel voll mit Wattestäbchen? (Außer natürlich ein ordentliches Schläfchen, um sich von einem so aufregenden Monat zu erholen...)








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