Jetzt, wo wir wieder zurück aus dem Krankenhaus sind und sich die Dinge zuhause langsam einspielen, haben wir endlich ein bisschen Zeit, das Blog wieder auf den aktuellsten Stand der Dinge zu bringen. Also ja: Er ist endlich da, kräftig und gesund, in der Regel entweder hungrig oder schläfrig, und natürlich unglaublich süß. Ach so, und hier natürlich noch die üblichen Daten:
Und ja, er ist wirklich ein Daniel! ;-)
Geburtstag: | 18. Juli 2009 |
Geburtszeit: | 19:00 Uhr |
Gewicht: | 3650 g |
Größe | 54 cm |
Kopfumfang: | 35 cm |
Und ja, er ist wirklich ein Daniel! ;-)
Er ließ uns schon ein ganzes Weilchen warten - am errechneten Termin (Montag, 13. Juli) gab es noch nicht einmal die geringsten Anzeichen, dass er in absehbarer Zukunft herauskommen will. Wir machten uns schon Sorgen, dass uns eine künstliche Einleitung oder sogar ein Kaiserschnitt bevorstehen könnte. Daher war es eine große Erleichterung für uns, als sie bei unserem Arzttermin am Mittwoch auf dem Wehenschreiber die ersten leichten Wehen feststellen konnten, und dass sein Kopf tief genug gesunken war, dass die Geburt jetzt jederzeit losgehen konnte... Trotzdem tat sich ansonsten noch nichts - wir sollten am Freitag wiederkommen und gingen wieder heim, um weiter zu warten. (Ok, wir saßen natürlich nicht den ganzen Tag wartend herum, sondern benutzten - mit Genehmigung der Ärztin versteht sich - die Zeit, endlich unsere Willkommen-in-Aalen Schwimmbad-Coupons aufzubrauchen, um uns etwas Erleichterung von der Sommerhitze zu verschaffen.) Den ganzen Tag tat sich nichts, aber endlich, als wir schlafen gingen, bemerkte ich ziemlich regelmäßige Wehen - nicht schmerzhaft, aber störend genug, um mich die ganze Nacht wachzuhalten! Ich erwartete/hoffte schon, dass wir irgendwann am Donnerstag dann soweit sein würden, ins Krankenhaus zu fahren. Aber als ich aufstand, war wieder nichts mehr, den ganzen Tag lang nicht, und in der folgenden Nacht konnte ich sogar wieder einfach schlafen. Endlich, am Freitagmorgen, spürte ich wieder Wehen, gelegentlich sogar etwas schmerzhaft, und nach einer weiteren halben Stunde bei der Frauenärztin am Wehenschreiber wagte sie die Mutmaßung, dass Daniel vielleicht noch am selben Tag geboren werden könnte! Nach der Erfahrung vom Donnerstag war ich da allerdings etwas skeptisch, und tatsächlich tat sich den größten Teil des Tages über nichts Neues. Erst abends, als wir eine Weile auf dem Sofa lagen, um Filme anzuschauen, spürte ich wieder Wehen, und diesmal sogar deutlich schmerzhaft. Sobald ich aufstand, wurden sie aber erneut schwächer; und nur weil sie jetzt immer häufiger kamen, und weil ich erwartete, diese Nacht beim Hinlegen sowieso keinen Schlaf mehr finden zu können, entschließen wir uns endlich um 2 Uhr morgens, ins Krankenhaus zu fahren.
Im Krankenhaus waren wir uns erst nicht sicher, ob sie uns vielleicht wieder heimschicken würden, weil die Wehen noch so schwach waren. Aber als sie feststellten, dass mein Muttermund schon 2cm geöffnet war, sollten wir doch bleiben. Wahrscheinlich ein großer Fehler, denn von diesem Moment an entwickelten sich die Dinge eher unerfreulich. Es begann damit, dass die Ärztin mir einen intravenösen Zugang in meinen linken Arm legte, obwohl ich sofort darum bat, das nicht zu tun, solange nicht unbedingt notwendig, da ich ein solches "Anhängsel" schon immer abgrundtief gehasst habe. Doch sie bestanden darauf, bis ich endlich meinen Widerstand aufgab, und schon fühlte sich mein linker Arm "behindert" und "krank" an. Das nächste war, dass das Zimmer dort praktisch nur ein Bett und zwei unbequeme kleine Hocker hatte, die vermutlich nur als Ablage für eine Handtasche o.ä. dienen sollten. Da ich schon in den letzten zwei Tagen immer wieder gemerkt hatte, dass ich beim Herumliegen sofort deutlich stärkere Schmerzen spürte, fragte ich, ob sie nicht vielleicht irgendwo einen etwas bequemeren Stuhl o.ä. hätten, aber alles, was sie auftreiben konnten, war einer dieser luftgefüllten Pezzibälle, die sie in Kreissälen so lieben. Ok, wenigstens besser als Herumliegen, also nahm ich auf dem Ball Platz, Jefferson legte sich aufs Bett, und dann saßen/lagen wir dumm herum und fühlten uns komplett fehl am Platz und rundum wunderbar ungemütlich... So sehr, dass wir sehr erleichtert waren, als sie uns vorschlugen, uns in einem Zimmer mit zwei Betten hinzulegen und zu versuchen, noch ein bisschen zu schlafen, weil es schließlich ja mitten in der Nacht war. Es wäre schön gewesen, wenn das geklappt hätte, aber wie vorher sorgte das Hinlegen bei mir dafür, dass ich sofort viel stärkere Schmerzen spürte, und schon zwei Stunden spärte schienen sie mir völlig unerträglich. Ich versuchte, mich aufzusetzen, aber im halb geneigten Bett war das extrem unbequem, und der Kontrollhebel für die Rückenlehne war zu schwer zu erreichen, um es mir selbst schnell bequemer einzustellen. Ich versuchte aufzustehen und mich irgendwo hinzusetzen oder mich nach vorne über irgendwo anzulehnen, aber es gab wieder nur diese nutzlosen kleinen Hocker und den nackten Krankenhausboden, so dass ich diese Idee schnell wieder aufgab. So ging es mir, als Jefferson aufwachte und die Hebamme wieder nach uns schaute, schon so richtig dreckig. Und als die Hebamme dann auch noch feststellte, dass sich in der Zwischenzeit mein Muttermund noch nicht im geringsten weiter geöffnet hatte, war ich reif für die PDA.
Im Krankenhaus, kurz nach Ankunft (2:30 Uhr) und am nächsten Morgen (11 Uhr).
Diese war eine ziemliche "Prozedur" für sich: an Infusionen angeschlossen werden, absolut stillsitzen müssen unter fiesen Wehen, während sie in meiner Wirbelsäule herumfummeln und dafür sorgen, dass mein Bein sich anfühlt, als ob es Elektroschocks kriegt, und dass es mehrmals unkontrolliert in der Gegend herumtrat... Aber immerhin, danach verschlief ich dann den größten Teil des Morgens und frühen Nachmittags, besonders, weil eins meiner Beine total gelähmt war von der Narkose, und außerdem hätte ich mit all den Schläuchen an mir dran sowieso keine Lust mehr gehabt, mich viel zu bewegen... Jefferson verbrachte die Zeit damit, ein Eltern-Ratgeber-Buch zu lesen, heimzufahren, um ein neues Buch zu holen, anzufangen, dieses zu lesen... Wieder eine neue Schicht und eine neue Hebamme, die schnell ihre Begeisterung für drastische Interventionen unter Beweis stellte, als es einen kurzen Abfall in Daniels Herzschlagrate gab (wie schon ein paarmal vorher, als er sich innerhalb von Sekunden wieder erholte). Dieses Mal aber rannte sie sofort nach draußen, um eine Ärztin zu holen, und rammte mir eine Adrenalinspritze in die Venen (nachdem sich Daniels Herzschlag schon erholt hatte!!!), ließ mich durch eine Sauerstoffmaske atmen und mich wundern, was zum Teufel denn jetzt gerade Schreckliches passiert. Der nächste Schritt war, mir wehenverstärkende Medikamente zu geben, damit ich stärkere Wehen für die letzte Phase der Geburt hätte. Und als ich widerstrebte, dem zuzustimmen, und mich über all diese (und diverse weitere, hier aus Platzgründen übergangene) zusätzlichen Prozeduren aufregte, von denen ich meine Zweifel hatte, ob sie überhaupt notwendig waren, fing sie an, auf so unangenehme Art und Weise darauf zu bestehen und sie zu rechtfertigen, bis ich schließlich zu allem Ja und Amen sagte, weil ich einfach nicht mehr wusste, was ich sonst noch hätte sagen können...
Schließlich, gegen 16:00 or 17:00 Uhr wurde es fast Zeit zu pressen, aber irgendwie wollte Daniel immer noch nicht ganz herauskommen. So verbrachte ich eine lange Zeit damit, mich von einer auf die andere Seite zu drehen, um ihm hoffentlich heim Herauskommen zu helfen, aber ohne Erfolg. Ich sollte auch aufstehen und mich in eine andere Position bringen, aber mit dem immer noch gelähmten linken Bein war das unmöglich. Ich sollte versuchen zu pressen, obwohl er dazu eigentlich noch zu hoch lag, aber auch das schien nichts zu bewirken. Dass sie die Dosis des Schmerzmittel herunterfuhren, half meinem Bein auch nicht mehr, half ebensowenig beim Pressen, aber war immerhin nicht komplett wirkungslos, da ich jetzt wenigstens wieder die Schmerzen spürte... ;-) Am Ende, nachdem alle anderen Versuche fehlgeschlagen waren, mussten sie die Saugglocke zum Einsatz bringen und Daniel "den Weg aufschneiden", aber immerhin, wenigstens das funktionierte dann endlich.
Anscheinend gefiel Daniel diese ziemlich gewaltsame Art des Herauskommens nicht besonders, besonders, da sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hatte (vielleicht der Grund für die Schwierigkeiten?)... Daher wollte er nicht sofort schreien. Und so war der Kreissaal plötzlich voll von Ärzten und Schwestern, und sie nahmen ihn mit auf die andere Seite des Raums und hantierten mit allerlei Schläuchen und anderen Geräten um ihn herum oder liefen einfach nur wild herum und versuchten, irgendwie beschäftigt zu sein... (Es schien da kein Platz zu sein, dass jeder dort tatsächlich etwas tun konnte, und 2-3 der Leute dort schienen wirklich nur kreuz und quer ziellos um die anderen herumzulaufen.) Wir versuchten zu fragen, was denn los war, aber erhielten keine Antwort. Zum Glück hatte Jefferson immerhin gesehen, wie Daniel seine Beine sofort bewegt hatte, aber trotzdem war es sehr beängstigend, ihnen hilflos zuzuschauen und nicht die geringsten Informationen zu erhalten, was denn überhaupt los war. Am Ende war zum Glück alles völlig in Ordnung, und nach einigen Minuten panischer Angst erklärte uns schließlich jemand, dass anscheinend Daniels Herzschlagrate wieder abgefallen war, als er nicht schnell genug anfing zu atmen. Aber sobald er anfing zu atmen und schreien, ging es ihm in jeder Hinsicht bestens.
Schließlich, gegen 16:00 or 17:00 Uhr wurde es fast Zeit zu pressen, aber irgendwie wollte Daniel immer noch nicht ganz herauskommen. So verbrachte ich eine lange Zeit damit, mich von einer auf die andere Seite zu drehen, um ihm hoffentlich heim Herauskommen zu helfen, aber ohne Erfolg. Ich sollte auch aufstehen und mich in eine andere Position bringen, aber mit dem immer noch gelähmten linken Bein war das unmöglich. Ich sollte versuchen zu pressen, obwohl er dazu eigentlich noch zu hoch lag, aber auch das schien nichts zu bewirken. Dass sie die Dosis des Schmerzmittel herunterfuhren, half meinem Bein auch nicht mehr, half ebensowenig beim Pressen, aber war immerhin nicht komplett wirkungslos, da ich jetzt wenigstens wieder die Schmerzen spürte... ;-) Am Ende, nachdem alle anderen Versuche fehlgeschlagen waren, mussten sie die Saugglocke zum Einsatz bringen und Daniel "den Weg aufschneiden", aber immerhin, wenigstens das funktionierte dann endlich.
Anscheinend gefiel Daniel diese ziemlich gewaltsame Art des Herauskommens nicht besonders, besonders, da sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hatte (vielleicht der Grund für die Schwierigkeiten?)... Daher wollte er nicht sofort schreien. Und so war der Kreissaal plötzlich voll von Ärzten und Schwestern, und sie nahmen ihn mit auf die andere Seite des Raums und hantierten mit allerlei Schläuchen und anderen Geräten um ihn herum oder liefen einfach nur wild herum und versuchten, irgendwie beschäftigt zu sein... (Es schien da kein Platz zu sein, dass jeder dort tatsächlich etwas tun konnte, und 2-3 der Leute dort schienen wirklich nur kreuz und quer ziellos um die anderen herumzulaufen.) Wir versuchten zu fragen, was denn los war, aber erhielten keine Antwort. Zum Glück hatte Jefferson immerhin gesehen, wie Daniel seine Beine sofort bewegt hatte, aber trotzdem war es sehr beängstigend, ihnen hilflos zuzuschauen und nicht die geringsten Informationen zu erhalten, was denn überhaupt los war. Am Ende war zum Glück alles völlig in Ordnung, und nach einigen Minuten panischer Angst erklärte uns schließlich jemand, dass anscheinend Daniels Herzschlagrate wieder abgefallen war, als er nicht schnell genug anfing zu atmen. Aber sobald er anfing zu atmen und schreien, ging es ihm in jeder Hinsicht bestens.
Vielleicht war es wirklich sehr kritisch, oder viellicht hätte er nur einen Klaps aufs Hinterteil gebraucht - wir werden es nie erfahren. Also ob wir Glück hatten, in einem Krankenhaus mit vielen (über?)eifrigen Ärzten zu entbinden, oder ob gerade das selbst all diese Krisen erst selbst verursacht hat: keine Ahnung. Ich weiß nur, dass die Zeit im Krankenhaus nicht gerade spaßig war. Aber natürlich, was am Ende wirklich zählt ist, dass unser kleiner Daniel jetzt endlich da ist!
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